„Ich fühle mich wie im Kindergarten hier!“ - was man manchmal so leichtfertig dahin sagt, hat doch einen sehr interessanten Kern: Haben wir uns seit dem Sandkasten weiterentwickelt? Was die Themen angeht, aber auch und vor allem im Verhalten in Streitsituationen? Wenn es mit dem/der Liebsten knallt, benehmen wir uns heute noch seltsam.
Für uns im Blog Grund genug, heute mal zu beleuchten, worüber sich Paare streiten – und wie kindisch das oftmals ist 😉
Es liegt in der Natur der Sache, eine Liebe beginnt ohne Streit. Wenn es gleich am Anfang knirscht und man sich über alles fetzt, wird man einsehen, dass das wohl einfach nicht passt. Anstrengendes Angezicke und das nahezu grenzenlose Sezieren jeder Verhaltensweise des anderen? Fehlanzeige. Bei frisch Verliebten stehen andere Dinge auf der Agenda: Geredet wird ständig, aber man ist in der verliebten Phase, redet stundenlang über Gott und die Welt, lacht und verrät sich Träume, Wünsche, Ziele. Es käme uns nie in den Sinn, den anderen für herumliegende Socken anzukeifen, auszudiskutieren, wer zuletzt Kinokarten oder Essen bezahlt hat oder ihn für seine zweifelhaften Essensvorlieben kritisch zu beäugen (oder diesen Blick auch in Worte zu fassen!)
Nur, das ist leider die schlechte Nachricht, irgendwann bröselt die rosa Brille aus dem Rahmen und mit ihr die Idylle, gebaut aus Idealisierung und Hormonen. Dann ist der weiche Instagram-Fehler dahin und stattdessen lockt der auf Hochglanz polierte Spiegel genannt Realität: Der andere ist nicht fehlerlos, er nervt uns auch mal. Spoileralarm: Wir selbst sind übrigens auch nicht perfekt und auch unsere Art macht dem anderen mal Sodbrennen. Die Frage ist, was man draus macht (aus der Einsicht, nicht aus dem Sodbrennen!) – und wie man damit umgeht.
Oft wissen Paare nachher gar nicht mehr, was genau das eigentliche Streitthema war. Warum? Weil wir in vielen Konfliktsituationen manchmal reagieren wie die kleinen Kinder.
Theoretisch (! *hüstel*) sparen könnte man sich also Streits zum Thema…
1. Geld. – laut Studien ein Thema, bei dem beide Geschlechter verbissen und irrational sind. Und eins, bei dem man nur sehr schwer auf einen grünen Zweig kommt.
2. Haushalt. – Wer macht was, wie oft, ist es ausgewogen? Tatsächlich schon ein kindischer Stellvertreterstreit (bei dem wir uns insgeheim an anderen Themen abarbeiten). Können wir in Zukunft sein lassen.
3. Rechthaberei. – Wir können das drehen und wenden wie wir wollen, ein „Ich habs dir doch gesagt.“ Wirkt nun mal wie Mentos in der Cola und alles andere als deeskalierend. Damit machen wir es uns selbst schwer, denn bei vielen Themen gibt es nun mal nicht „die eine Wahrheit“, sie sind abhängig von Persönlichkeit, Geschmack und persönlichen Wertevorstellungen. Zeitverschwendung, darüber zu streiten.
4. Die Vergangenheit des Partners. – Man mag aus allen Wolken fallen, der Partner hatte vorher schon mal eine Beziehung und hat da auch durchaus mal schöne Momente verbracht. Weil ER mit Sabine schon auf Kreta war und SIE auch mit Peter schon mal einen Tanzkurs gemacht hat, ist es doch völliger Quatsch, eifersüchtig zu sein, oder? Immer dran denken: WIR hatten vorher auch schon ein Leben.
5. Wichtige Entscheidungen. – Teppich oder Laminat? Große oder kleine Hochzeit? Den Kleinwagen oder den SUV? Im Urlaub ans Meer oder in die Berge? Das Thema selbst ist nicht kindisch, die Verhaltensweisen dann hin und wieder schon. Also: Abwarten, eine Entscheidung abwägen und reifen lassen. Nichts übers Knie brechen.
6. Die Macken & Schrullen des Anderen. – Ja, es kann einen wahnsinnig machen, wenn der Partner nie Socken wegräumt, das Licht anlässt, schnarcht oder Schrott im Fernsehen schaut. Aber ist sowas uns Streit wert? Sollte es nicht. Warum? Weil wir uns in diesen Menschen mit allen Ecken und Kanten verliebt haben.
7. Die liebe Sippschaft beider Partner. – Die Schwiegermutter redet gern mal in Haushaltsführung oder Kindererziehung rein? Das sollte zwar mit klaren Worten klärbar sein, aber Streit ist dabei wohl nicht immer zu vermeiden. Man kann den Schaden nur klein halten durch das richtige Verhalten.
Funfact am Rande: Während eines Streits gelten wir, wissenschaftlich betrachtet, als nicht zurechnungsfähig. Denn, Achtung Angeberwissen, ab einem Puls von 95 sind wir nicht mehr in der Lage, rational zu denken. In unserem Kopf haben wir die Lage natürlich völlig im Griff, in Wahrheit flutet Adrenalin unseren Körper. Wir werden instinktgesteuert, wie ein Krokodil. Melodramatisch, ungerecht… Also alles, was man nicht sein sollte.
Was hilft? Das Wissen, gerade auf 180 zu sein und dass das Thema eigentlich keinen Streit wert ist. Tief Luft holen, eine unqualifizierte Spitze auch einfach mal runterschlucken – und wenn alles nichts hilft, auch einfach mal die gute alte Runde um den Block 😉
Verratet uns eure Streitbewältigungsstrategien gern in den Kommentaren! Jeder Kommentar, der veröffentlicht werden kann, gewinnt Coins!
Also vertragt euch,
Euer City Team
Man Streite sich um alles. Aber manchmal klappt es und rauft sich dann wieder zusammen
Es ist einfach gut wenn man sich auch mal zusmmenrauft und miteinander redet. Ich finde, miteinander Offen und ehrlich zu reden, ist das a und o in einer Beziehung. Meist kann man auch so den ein oder anderen vor ab schon vermeiden.